Rassistische Beschimpfungen und kulturelle Identität




Rassistische Beschimpfungen und kulturelle Identität

Beitragvon redaktion » Sa 2. Feb 2008, 20:51

Azadi schrieb am 31.01.2008 20:25 Uhr:
In der Türkei wird jeder "Vaterlandsverräter" also Kurde als "Jude" beschimpft.

Wenn es beschimpfend gemeint ist, kann man es in Deutschland zur Anzeige bringen. In der Türkei nicht? Und wie ist es im Nordirak? Könnte man dort strafanzeigen, wenn einer den anderen als "Türken" beschimpft?

Azadi schrieb: Das kotz mich so an, was haben wir bitte mit den Juden zu tun?

Exakt das hast Du "mit den Juden zu tun", dass es häufig die selben Flachgeister sind, die nationalistisch und rassistisch beschimpfen.

Wenn mich jemand mit "Kurde", "Jude" oder "Türke" beschimpft, wäre es Verrat an Kurden, Juden, Türken und mir, wenn ich dann denken würde: "Ich bin keiner." - Gerade dann kommt es darauf an, den Kopf zu heben und den Beschimpfenden im Namen der Beschimpften in die Mangel zu nehmen.

In Deutschland, in der gesamten EU kann man das. Aber zunächst mal muss man es in sich fühlen.

Azadi schrieb: (Juden) Nichts das ich was gegen sie habe, aber das finde ich soooo zum kotzen.

Dass Du "nichts gegen sie hast", genügt an Einstellung nicht, sondern in solchen Momenten müsstest Du zu den Juden stehen, wenn Du verdient haben möchtest, dass andere in solchen Momenten zu den Kurden stehen. - "Ich habe nichts gegen Dich", würde Dich ziemlich enttäuschen.

Azadi schrieb: Die türkei wird wegen ihr Hass an die Kurden, Griechen, Armenier, Juden, Europa und Amerika so wieso runter gehn.. Die Türkei zerstört sich selber durch ihr Hass!

Jeder prüfe seine eigenen Gefühle.

Azadi schrieb: Bin Kurdin

Dafür kannst Du so wenig wie wenn Du Jüdin oder Türkin wärst. Also mache nicht zu viel daraus, als wenn anderes weniger wäre.

Die kulturelle Identität, für die wir in eigenen Belangen streiten, aber bitte doch auch für andere, ist nur ein Teil des Menschen - und keineswegs einer, für den sich zu töten oder zu sterben lohnt, auch wenn viel Geschichtsschreibung dagegen steht.
Der mit Abstand wichtigste Teil jedes Menschen Identität ist die individuelle Güte, ob nun anerkannt oder diffamiert, sein Wirken für Vernunft und Geschwisterlichkeit aller. Allein demjenigen ist zu kämpfen erlaubt, zur Schadensbegrenzung, aber gleichermaßen für den Feind, der meist ja nur zufällig ist, weil in Streitigkeiten der Horden gegeneinander befohlen.

Grüße von Sven
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